Viele Wege führen nach Rom, oder wohin auch immer die Klassenfahrt geht. Es gibt weder richtig noch falsch. Falsch wäre nur der Verzicht auf eine Klassenfahrt.

Das "Kursbuch Klassenfahrt" zeigt die verschiedenen Facetten, benennt Hürden und Herausforderungen, erklärt Hintergründe und zeigt auf, welche Faktoren die Realisierung einer Klassenfahrt vor allem beeinflussen und bestimmen. Das sind, ob man es nun mag oder nicht, vor allem wirtschaftliche Interessen der Anbieter. Mit Schulfahrten wird Geld verdient. Muss es auch. Das war nicht immer so. Noch vor einer Generation war das Feld von gemeinnützigen Anbietern bestimmt, das Betriebsergebnis einer Bundesbahn war egal, alles war sehr viel überschaubarer, einfacher. Und – seien wir ehrlich – auch anspruchsloser. Heute herrscht Vielfalt, die Möglichkeiten scheinen schier endlos. Wo sich Wettbewerb entfaltet, werden Akteure kreativ, sorgen für Innovation und Qualität. Es entstehen neue Anbieter, mit innovativen Ideen und spannenden Konzepten, meistens seriöse, genauso aber auch die schwarzen Schafe. Orientierung tut Not. In den Köpfen von Eltern und Lehrern beherrschen Rechts- sowie Haftungsfragen und auch der berechtigte Wunsch nach Mitsprache die Szenerie. Bedenken und Befürchtungen paaren sich mit gegoogeltem Halbwissen.

Das alles unter Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen, um die es letztlich geht, die aber satt sind von Eindrücken und Erlebnissen, und sei es nur virtuell. Die Lust auf Neues fehlt häufig, Instagram & Co. reduzieren die Wahrnehmung und lassen die Fähigkeit zu Aufmerksamkeit und Geduld auf Sekundentaktung schrumpfen. Wirkliches Interesse an gesellschaftlichen Vorgängen verkümmert, weil Betroffenheit fehlt. Die zunehmende Heterogenität der Klassen, mit ganz unterschiedlichen, individuellen Ansprüchen der Schüler und Eltern, machen die Sache nicht einfacher.

Dieses Buch soll Orientierung geben in einer vordergründig einfach scheinenden, aber doch komplexen Materie. Wer weiß, wie´s wirklich läuft, kann auch wirklich mitreden. Und dann mit Mut und Leidenschaft beherzt Planung und Durchführung meistern. Nehmen Sie aus diesem Buch nur das mit, was Sie dafür brauchen. Aber nehmen Sie alle Schüler mit. Das ist der Anspruch.

RALF OLK  (*1965)
gründete nach Abitur und Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann schon mit 23 Jahren sein erstes Reiseunternehmen. Vor allem die Organisation von Bus- und Flugreisen für Gruppen waren seine Domäne, viele Jahre auch die Abwicklung der Studienreisen eines landesweit tätigen Lehrerverbandes.  Schon viele Klassenfahrten hat er als Busfahrer begleitet und die Arbeit hinter dem Lenkrad eines Reisebusses ist bis heute seine große Leidenschaft.

Die Gründung eines innovativen Jugendhotel-Konzepts, ursprünglich als Idee aus der Umnutzung einer Liegenschaft der US-Streitkräfte entstanden, ging von seiner Initiative aus und Ralf Olk betreibt dieses bis heute. Für gelungene Klassenfahrten werden dort eine Vielzahl, auch unkonventioneller Programme angeboten und die Gesamtorganisation jeder Fahrt mit hoher Servicetiefe realisiert. Daneben gibt es betreute Feriencamps für Kinder, allen voran die "Englisch-Camps" mit Betreuung durch Native-Speakers aus aller Welt.

Das ehrenamtliche Engagement des dreifachen Vaters erstreckt sich neben der Mitgliedschaft im IHK-Tourismusausschuss auch auf kirchliche Bereiche, darunter ein Aufsichtsratsmandat eines großen Trägers von Kindertagesstätten. Vor allem aber war Ralf Olk viele Jahre Mitglied im Vorstand des Deutschen Fachverbands für Jugendreisen in Berlin (Reisenetz e.V.). Der Verband ist der größte Zusammenschluss in der professionellen Jugendreise-Szene im deutschsprachigen Raum und steht für Netzwerk, Erfahrungsaustausch und die stetige Weiterentwicklung von Qualität im Kinder- und Jugendreisen.

Sein neuestes Projekt ist das Engagement zur Einführung der "European Youth Card" in Deutschland, einer europaweit gültigen Vorteilskarte mit mehr als 40.000 Rabatten und Vorteilen für junge Menschen bei Reisen in Europa.

OLIVER WINTER (*1975)
gründete schon als Lehramtsstudent die a&o Hostels und ist seitdem Geschäftsführer der mittlerweile größten Hostelkette Europas. Er heißt jedes Jahr über 5.000 Schulklassen in seinen Häusern willkommen.

Als einer der "Väter der Deutschen Hostel-Idee" hat Hotel-Quereinsteiger Oliver Winter das Konzept des erfolgreichen Budget-Ketten-Selbstläufers in ganz Europa erfolgreich etabliert und ist unverändert Impulsgeber seiner a&o-Kette.  Sein Unternehmen steht für ein einfaches, flexibel nutzbares Unterkunftsprodukt mit gutem Gespür für Gäste, das Erkennen der richtigen Trends und dem nötigen Mut zur Umsetzung.

Alles das hat Oliver seinen unkonventionellen Branchenruf beschert. Krawatte? Fehlanzeige! Auch Konflikte scheut Oliver Winter nicht, auch nicht gegen übermächtig erscheinende, etablierte Strukturen. Auch dabei sorgten schon häufig ungewöhnliche, witzige Ideen und entwaffnende Aktionen für Überraschung bei Gegnern wie Unterstützern.

Oliver Winter war vier Jahre im Vorstand des Reisenetzes e.V.. Er ist begeisterter Hobbyläufer und Vater dreier Kinder.